Erinnerungs- und Gedenkkultur im Freistaat Sachsen
In Sachsen gibt es eine vielfältige Erinnerungs- und Gedenkstättenkultur. Allem gemeinsam ist die Erinnerung an Opfer gesellschaftlichen Unrechts in der Vergangenheit, um der heutigen Gesellschaft das geschichtliche Wissen zu vermitteln, Verantwortung in der Gegenwart zu übernehmen und in der Zukunft gesellschaftliches Unrecht zu verhindern.
Aktuelles
Verleihung des Grimme-Online-Awards 2023 für die Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau
Die multimediale Scrollstory »IM TAKT: Wege in den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau« wurde am 15. Juni 2023 bei der Preisverleihung in Köln mit einem Grimme-Online-Award in der Kategorie »Wissen und Bildung« ausgezeichnet.
Einweihung der Gedenkstätte Großschweidnitz am 13. Mai 2023
Am 13. Mai 2023 wurde die Gedenkstätte Großschweidnitz eingeweiht. Sie erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen Krankenmorde. Seit dem 14. Mai 2023 ist die Gedenkstätte täglich für den Publikumsverkehr geöffnet.
Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz)
»Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen! Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren, was das europäische Gegeneinander an Schlimmstem bewirken kann.« (Jean-Claude Juncker)
Betreuung verwaister jüdischer Friedhöfe
Die Bundesregierung hat sich durch Kabinettsbeschluss vom 31. August 1956 bereit erklärt, zusammen mit den Ländern an Stelle der (zum Teil untergegangenen) jüdischen Gemeinden die Last der Friedhofsbetreuung zu übernehmen. Die Einzelheiten über die Durchführung der Betreuung sind in einer protokollierten Absprache zwischen Bund, Altbundesländern und Vertretern jüdischer Organisationen in Deutschland vom 21. Juni 1957 festgehalten. Der Freistaat Sachsen ist dieser Vereinbarung mit Erklärung des Staatsministers des Innern vom 17. November 1992 beigetreten. Die Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt über die Betreuung der verwaisten Friedhöfe der ehemaligen jüdischen Gemeinden im Freistaat Sachsen regelt die Ausführung dieser Absprache im Freistaat Sachsen.
Stiftung Sächsische Gedenkstätten
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und der kommunistischen Diktatur in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Sie erschließt und bewahrt historische Orte politischer Gewaltverbrechen und politischen Unrechts im Freistaat Sachsen und gestaltet sie als Orte historisch-politischer Bildung.
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, Kriegstote im Ausland zu suchen und zu bergen, sie würdig zu bestatten und ihre Gräber zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige und berät öffentliche und private Stellen in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, auch international. Er engagiert sich in der Erinnerungskultur und fördert die Begegnung und Bildung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten. Seine Arbeit finanziert der Volksbund zum überwiegenden Teil aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.