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Erinnerungs- und Gedenkkultur im Freistaat Sachsen

In Sachsen gibt es eine vielfältige Erinnerungs- und Gedenkstättenkultur. Allem gemeinsam ist die Erinnerung an Opfer gesellschaftlichen Unrechts in der Vergangenheit, um der heutigen Gesellschaft das geschichtliche Wissen zu vermitteln, Verantwortung in der Gegenwart zu übernehmen und in der Zukunft gesellschaftliches Unrecht zu verhindern.

Aktuelles

Zeitzeugen gesucht – Erinnerung an ehemalige Einrichtungen in der DDR

Der Fonds Heimerziehung in der DDR in den Jahren 1949 bis 1990 bezweckte, Betroffene bei der Aufarbeitung ihrer Heimvergangenheit und bei der Abmilderung von Folgeschäden zu unterstützen. Die Stiftung Anerkennung und Hilfe war mit ähnlicher Zielrichtung ein Hilfesystem für Menschen, die als Kinder und Jugendliche zwischen 1949 bis 1990 in der DDR in stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben. Beide Hilfssysteme sind heute geschlossen.

Die Erinnerung an die Lebensumstände der Betroffenen und das ihnen widerfahrene Unrecht sowie die Aufarbeitung der Missstände soll nicht auf die im Rahmen der genannten Initiativen geleisteten freiwilligen Leistungen beschränkt bleiben, sondern vielmehr Teil einer dauerhaften öffentlichen Erinnerungskultur werden.
Deshalb beabsichtigt das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt die Erstellung einer der Öffentlichkeit zugänglichen „digitalen Landkarte“ mit „digitalen Erinnerungsorten“, in denen die entsprechenden Einrichtungen im Gebiet des heutigen Freistaat Sachsen dargestellt sind. In enger Zusammenarbeit mit Frau Bettina Monse, ehemalige Leiterin der Anlauf- und Beratungsstelle in Sachsen der Stiftung Anerkennung und Hilfe, und Herrn Dr. Christian Sachse, Fachmann der Geschichte der DDR-Heimerziehung, sollen die ehemaligen Einrichtungen und deren Geschichte abgebildet und exemplarisch Einzelschicksale von Betroffenen erzählt werden.

Wenn Sie zu dieser Betroffenengruppe gehören und von Ihren Erfahrungen in diesem Projekt berichten möchten, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf:

Sächsisches Staatsministerium
für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Referat 46 – Soziales Entschädigungsrecht, SED-Unrecht, Erinnerungskultur
E-Mail: Dokumentationsprojekt@sms.sachsen.de 

Gesetz über die Erhaltung der Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft (Gräbergesetz)

»Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen! Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren, was das europäische Gegeneinander an Schlimmstem bewirken kann.« (Jean-Claude Juncker)

Betreuung verwaister jüdischer Friedhöfe

Die Bundesregierung hat sich durch Kabinettsbeschluss vom 31. August 1956 bereit erklärt, zusammen mit den Ländern an Stelle der (zum Teil untergegangenen) jüdischen Gemeinden die Last der Friedhofsbetreuung zu übernehmen. Die Einzelheiten über die Durchführung der Betreuung sind in einer protokollierten Absprache zwischen Bund, Altbundesländern und Vertretern jüdischer Organisationen in Deutschland vom 21. Juni 1957 festgehalten. Der Freistaat Sachsen ist dieser Vereinbarung mit Erklärung des Staatsministers des Innern vom 17. November 1992 beigetreten. Die Verwaltungsvorschrift des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt über die Betreuung der verwaisten Friedhöfe der ehemaligen jüdischen Gemeinden im Freistaat Sachsen regelt die Ausführung dieser Absprache im Freistaat Sachsen.

Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur und der kommunistischen Diktatur in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Sie erschließt und bewahrt historische Orte politischer Gewaltverbrechen und politischen Unrechts im Freistaat Sachsen und gestaltet sie als Orte historisch-politischer Bildung.

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, Kriegstote im Ausland zu suchen und zu bergen, sie würdig zu bestatten und ihre Gräber zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige und berät öffentliche und private Stellen in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, auch international. Er engagiert sich in der Erinnerungskultur und fördert die Begegnung und Bildung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten. Seine Arbeit finanziert der Volksbund zum überwiegenden Teil aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

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