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Fünf Jahre Demokratie-Zentrum Sachsen

Die Arbeit des Demokratie-Zentrums Sachsen ist heute wichtiger denn je und aus der Strategie des Freistaates für eine offene demokratische Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.

Staatsministerin Petra Köpping
Stühle auf denen verschiedenfarbige Stoffbeutel hängen und mit den Worten Demokratie leben! beschriftet sind. Demokratie leben ist das Bundesprogramm des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Im Rahmen des Bundesprogramms »Demokratie leben!« wurden in den letzten Jahren in allen Bundesländern Landesdemokratiezentren eingerichtet. Diese entwickeln Strategien zur Unterstützung von demokratischem Engagement auf Landesebene und stärken die Rahmenbedingungen für lokale Akteure, die sich für eine pluralistische Gesellschaft sowie gegen Extremismus und jede Form von Demokratiefeindlichkeit einsetzen. Sie vernetzen die lokalen Akteure und sorgen so für einen Praxis- und Erfahrungstransfer im jeweiligen Bundesland. 

Seit April 2016 hat sich das Demokratie-Zentrum Sachsen zu einem zentralen Knotenpunkt für landesweite Aktivitäten der Prävention und Beratung in den Themenbereichen Extremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit entwickelt. In der Landeskoordinierungsstelle des Demokratie-Zentrums ist im Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt auch die KORA angesiedelt, die Koordinierungs- und Beratungsstelle Radikalisierungsprävention. Die KORA ist seit vier Jahren speziell in den Bereichen gewaltbereiter Islamismus bzw. Salafismus/Jihadismus sowie Islam- und Muslimfeindlichkeit tätig.

Staatsministerin Petra Köpping: »Dank der Arbeit des Demokratie-Zentrums wurden in den letzten fünf Jahren die Unterstützungs- und Beratungsangebote für demokratisch engagierte Menschen im Freistaat ausgebaut und gestärkt. Als Schnittstelle zwischen Zivilgesellschaft und staatlichen Stellen in Sachsen bildet das Demokratie-Zentrum eine wertvolle Struktur zur Gewährleistung von fachlichem Austausch, bedarfsorientierter Strategieentwicklung und einer kontinuierlichen Zusammenarbeit involvierter Akteure.«

Das Demokratie-Zentrum Sachsen bildet das Dach für ein gewachsenes Beratungsnetzwerk, welches sowohl im Bereich der Extremismusprävention als auch Intervention professionelle Beratung anbietet. Mit dem breiten Angebot der Mobilen Beratung, der Beratung von Betroffenen rechter und rassistischer Gewalt sowie der Ausstiegs- und Distanzierungsberatung kann notwendige Unterstützung gezielt und kostenfrei bereitgestellt werden. Die Arbeit im Rahmen des Expertengremiums des Demokratie-Zentrums, der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Vielfalt, einem Zusammenschluss der sächsischen Partnerschaften für Demokratie und von Modellprojekten im Bundesprogramm „Demokratie leben!“, bildet weitere Schwerpunkte der Tätigkeit des Demokratie-Zentrums Sachsen.

Auf die Beratungs- und Unterstützungsangebote des Demokratie-Zentrums Sachsen können alle Schulen, Eltern und Familienangehörige, Kommunen, Vereine, Verbände, Religionsgemeinschaften sowie weitere Ratsuchende im Freistaat kostenfrei zurückgreifen.

  • Insgesamt wurden im Beratungsnetzwerk des Demokratie-Zentrums seit Beginn im Jahr 2016 über 2.200 Beratungsfälle dokumentiert.
  • Für einen vertrauensvollen Dialog zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren wurden etablierte Formate geschaffen und weiterentwickelt, u.a. mit lokalen Verantwortungsträger*innen oder mit muslimischen Organisationen.
  • Es besteht heute ein landesweites Netzwerk der Demokratiearbeit und Extremismusprävention, welches regional wirkt.
  • Mit der Jahreskonferenz des Demokratie-Zentrums und dem KORA-Forum werden jährlich zwei Fachkonferenzen mit mehreren hundert Teilnehmenden durchgeführt.
  • Die zur Verfügung gestellten Fördermittel für Demokratiearbeit und Extremismusprävention konnten verdoppelt werden.

Zu den dauerhaften Zielen des Demokratie-Zentrums Sachsen gehört die Verbesserung der Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für zivilgesellschaftliche Projekte sowie ein weiterer Ausbau der bestehenden, zivilgesellschaftlich organisierten Beratungsangebote.

Austauschformate werden fortgeführt und ausgebaut, um insbesondere einen Transfer von staatlichem Wissen, Kenntnissen der demokratischen Zivilgesellschaft sowie der wissenschaftlichen Forschung zu gewährleisten. Das Einbeziehen von zivilgesellschaftlicher Expertise in Gremien soll ebenfalls gestärkt werden, um gemeinsam kontinuierlich und bedarfsorientiert Konzepte zur Bekämpfung von Formen der demokratie-, menschen- und rechtstaatsfeindlichen Phänomene weiterzuentwickeln.

Hinweis:
Das Demokratie-Zentrum Sachsen wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ fördert bereits seit 2015 Projekte, die sich für Demokratie und gegen Menschenfeindlichkeit einsetzen. Im Januar 2020 begann die zweite Förderperiode des Bundesprogramms (2020 - 2024). Diese Maßnahme wird zudem mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

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