Feierliche Eröffnung des Dokumentationszentrums »Offener Prozess« zum NSU-Komplex im Kulturhauptstadtjahr in Chemnitz
Im Beisein der stellvertretenden sächsischen Ministerpräsidentin und Sozialministerin Petra Köpping wurde das bundesweit erste Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex am Johannisplatz 8 in Chemnitz feierlich eröffnet.
Zwischen den Jahren 2000 und 2007 wurden zehn Menschen vom sogenannten »Nationalsozialistischen Untergrund (NSU)« aus rassistischen und rechtsextremistischen Gründen ermordet. Für die Aufarbeitung und Erinnerung an diese Verbrechen und deren Opfer wurde nun das Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Chemnitz als Pilotprojekt für das vom Bund geplante Dokumentationszentrum zu den Verbrechen des NSU eingerichtet.
Das Dokumentationszentrum »Offener Prozess« zum NSU-Komplex wurde gemeinsam mit Angehörigen der Opfer, Überlebenden, Initiativen, Bildungsträgern, Künstlerinnen und Künstlern, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelt und durch zahlreiche zivilgesellschaftlich Engagierte aus den Vereinen ASA-FF e. V., RAA Sachsen e. V. und Initiative Offene Gesellschaft e. V. organisatorisch und inhaltlich umgesetzt. Gefördert wird das Vorhaben durch den Freistaat Sachsen und den Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.
Das Dokumentationszentrum wird als interaktives Zentrum konzipiert, das sich der politischen Bildung widmet, Wissen bewahrt und die Forschung fördert. Als Lernort wird es ein vielfältiges Programm anbieten, das unterschiedliche Zielgruppen anspricht – von lokalen sowie bundesweiten Netzwerken und der Zivilgesellschaft bis hin zu internationalen Besucherinnen und Besuchern der Kulturhauptstadt Europas 2025.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit Angehörigen und Betroffenen, um sie aktiv in den Prozess der Entwicklung des Pilotvorhabens einzubeziehen.