Afrikanische Schweinepest (ASP)
Im Freistaat Sachsen gibt es einen akuten Ausbruch von Afrikanischer Schweinepest (ASP). Am 27. Oktober 2020 wurde an einem im Landkreis Görlitz geschossenen Wildschwein die Tierseuche labordiagnostisch festgestellt und bestätigt. Zuvor war Anfang September 2020 in einem Brandenburger Landkreis die Afrikanische Schweinepest erstmals in Deutschland nachgewiesen worden. In Sachsen sind nach Feststellung des Index-Falles über 1.000 weitere mit dem ASP-Virus infizierte Tiere hinzugekommen.
Sofort nach der Feststellung des ersten ASP-Falles in Sachsen wurden die Krisengremien aktiviert. Wichtigstes Ziel ist, die Ausbreitung des Virus weiter hinein nach Sachsen und in die Bundesrepublik zu verhindern. Dafür wurden Restriktionszonen festgelegt – ein gefährdetes Gebiet, eine Pufferzone sowie ein Kerngebiet. Alle erforderlichen Restriktionen sind in den Allgemeinverfügungen der Landesdirektion geregelt.
Um die Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern, werden verendete Tiere durch Fallwildsuche gefunden. Dabei unterstützen Kadaversuchhunde und Drohnen. Zudem wird durch gezielte tierseuchenrechtlich begründete Tötung von Wildschweinen der Bestand drastisch reduziert.
Während die Krankheit für den Menschen ungefährlich ist, ist sie für Wild- und Hausschweine tödlich. Alle Maßnahmen dienen deshalb dem Zweck, wirtschaftliche Schäden bei Schweine haltenden landwirtschaftlichen Betrieben abzuwenden.
Wenn Sie bei Wanderungen oder beim Pilze sammeln in den Wäldern verendete Tiere finden kontaktieren Sie bitte die zuständigen Lebensmittelüberwachungs-/Veterinärämter. Stellen Sie Schädenam elektrischen Wildschutzzaun im Landkreis Görlitz entlang der Neiße fest, dann melden Sie die unter schadensmeldung-swb@ltv.sachsen.de. Bei Schäden am festen Wildschutzzaun in den ASP-Restriktionszonen ist der Ansprechpartner Task-Force.Tierseuchenbekaempfung@sms.sachsen.de.
Allgemeine Informationen
Die Afrikanische Schweinepest ist eine Erkrankung, die nur Schweine (Haus- und Wildschweine) befällt. Sie wird direkt von Tier zu Tier oder indirekt über Gegenstände, an denen das Virus anhaftet, übertragen. Das Virus ist hochresistent bei niedrigen Temperaturen und kann bis zu sechs Monate in ungekochten Schweinefleischprodukten und mehrere Jahre im Frost überleben.
Das Virus kann nicht auf den Menschen übertragen werden. Es besteht jedoch eine Ansteckungsgefahr für unsere Haus- und Wildschweine durch zum Beispiel an Autobahnraststätten weggeworfene Speisereste, die das Virus enthalten. Dazu zählen auch Jagdtrophäen aus Gebieten, in denen die Afrikanische Schweinepest ausgebrochen ist (zum Beispiel Ukraine, Weißrussland, Litauen, Polen, Lettland und Estland, Ungarn, Slowakei, Rumänien, Brandenburg). Hier ist es angebracht, sich vorab über einen möglichen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest am Reiseziel zu erkundigen.
Wichtig ist es nun, tote Wildschweine, Unfallwild und krank erlegtes Wild schnell zu melden und zu erfassen, um einen möglichen Eintrag in die sächsischen Wildschweinbestände frühzeitig zu erkennen und schnell wirksame Seuchenbekämpfungsmaßnahmen einleiten zu können. Insbesondere die Jägerschaft ist nun aufgefordert, ein vermehrtes Auftreten von toten Wildschweinen der zuständigen Behörde zu melden und geeignete Proben (vor allem Blut, Lymphknoten, Milz, Lunge) amtlich abklären zu lassen. Schweinehalter sollten weiterhin auf verstärkte Biosicherheitsmaßnahmen zum Schutz ihrer Bestände achten.
Informationen des SMS zum Download
- Aktuelle Entwicklungen zur Afrikanischen Schweinepest (*.pdf, 2,49 MB) SMS-Schreiben an die Mitglieder des ASP-Jour fixe der Sächsischen Staatsregierung vom 28. September 2020 (nicht barrierefrei)
- ASP - Vorsorge- und Bekämpfungsmaßnahmen - Mitwirkung der sächsischen Jägerschaft (*.pdf, 0,22 MB)
- Sachsen bereitet sich vor (*.pdf, 2,57 MB) Ziele und Maßnahmen zur Vermeidung der Afrikanischen Schweinepest (ASP), Stand 07.11.2018
- Ihre Mithilfe wird benötigt! (*.pdf, 0,13 MB) Die Afrikanische Schweinepest ist auf dem Vormarsch!
- Informationsschreiben an die Schweinehaltungsbetriebe im Freistaat Sachsen zur Afrikanischen Schweinepest (*.pdf, 3,99 MB) Juli 2020
- Informationsschreiben für die Schweinehaltungsbetriebe zur Afrikanischen Schweinepest (ASP) (*.pdf, 74,18 KB) Dezember 2017
- Hinweise für Schweinehalter zum Schutz vor Tierseuchen (*.pdf, 0,73 MB)
Rechtsvorschriften
- Festlegung der Sperrzone II (gefährdetes Gebiet) in den LK Görlitz und Bautzen Öffentliche Bekanntmachung der Landesdirektion Sachsen für den Landkreis Görlitz und den Landkreis Bautzen vom 19. Januar 2022
- Festlegung der Sperrzone II (gefährdetes Gebiet) in den LK Bautzen, Meißen und der LH Dresden Öffentliche Bekanntmachung der Landesdirektion Sachsen für die Landkreise Bautzen, Meißen und die Landeshauptstadt Dresden vom 19. Januar 2022
- Festlegung der Sperrzone I (Pufferzone) in den LK Bautzen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und der LH Dresden Öffentliche Bekanntmachung der Landesdirektion Sachsen für die Landkreise Bautzen, Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Landeshauptstadt Dresden vom 19. Januar 2022
- Festlegung des Kerngebietes in den Lankreisen Meißen und Bautzen Öffentliche Bekanntmachung der Landesdirektion Sachsen für die Landkreise Meißen und Bautzen vom 17. Dezember 2021
- Festlegung des Kerngebietes und weitere Anordnungen vom 28. Oktober 2021 Öffentliche Bekanntmachung der Landesdirektion Sachsen für die Landkreise Meißen und Bautzen
- Anordnung einer Informations- und Kennzeichnungspflicht für in der Sperrzone II gewonnene Futtermittel Allgemeinverfügung der Landesdirektion Sachsen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest vom 18. August 2021
- Gesetz zur Vorbeugung vor und Bekämpfung von Tierseuchen
- Verordnung zum Schutz gegen die Schweinepest und die Afrikanische Schweinepest
- Verordnung über hygienische Anforderungen beim Halten von Schweinen
- VwV Trichinenerstattung Schwarzwild Sachsen übernimmt auch weiterhin die Erstattung der Trichinenuntersuchungsgebühr bei Schwarzwild
Informationen unserer Partner
- Informationen des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR)
- Aktuelle Pressemitteilungen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zur Afrikanischen Schweinepest
- Informationen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Informationen zu ASP-Fällen in Deutschland bei Wildschweinen
- Friedrich-Loeffler-Institut - Allgemeine Informationen zur ASP
- Friedrich-Loeffler-Institut - Wöchentlich aktualisierte Karte zur ASP
- TSIS (TierseuchenInformationsSystem)
- VDF Muster-Krisenhandbuch Afrikansiche Schweinepest für Schlachtbetriebe
- DRV-Muster-Krisenhandbuch Afrikanische Schweinepest für Tier- und Warentransporte, Viehsammelstellen, Berater
- Krisenhandbuch ASP für Schweinehaltungen - Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
- Informationen des Verbraucherschutzministeriums des Landes Brandenburg